Ein eigener Object Storage mit MinIO

In diesem Kurz-Tutorial zeigen wir euch, wie ihr euren eigenen Object Storage mit Minio aufsetzen könnt. Kurz, weil es wirklich super wenige Schritte sind bis der Object Storage Anfragen entgegennehmen kann. Wer also keine Lust hat Amazon, Microsoft und co. Unmengen an hart erarbeiteten Münzen zu senden und ein bisschen IT-Infrastruktur zu Hause hat, der baut sich seinen eigenen S3 kompatiblen Object Storage mit Minio einfach selbst.

Was ist aber Object Storage genau?

Object Storage ist eine Methode zur Speicherung von Daten, die besonders gut für grosse Datenmengen geeignet ist. Zum Beispiel Fotos, Videos, Dokumente und Backups. Im Gegensatz zu traditionellen Speichersystemen, wie File-Storage oder Block-Storage, speichert der Object Storage Daten in Form von Objekten.

Jedes Objekt besteht dann aus drei Hauptkomponenten:

  1. Daten: Dies ist der eigentliche Inhalt des Objekts, beispielsweise der Text eines Dokuments oder die Pixel eines Bildes.
  2. Metadaten: Das sind zusätzliche Daten, die Informationen über das Objekt enthalten. Dies kann von einfachen Informationen wie dem Datum der Erstellung bis hin zu benutzerdefinierten Daten reichen, die den Inhalt näher beschreiben.
  3. Ein eindeutiger Bezeichner: Jedes Objekt erhält eine einzigartige ID, mit der es im Storage-System identifiziert und aufgerufen werden kann.

Ein grosser Vorteil von Object Storage ist seine Skalierbarkeit, die Systeme können grössen von Petabyte erreichen und dann noch darüber hinaus skaliert werden. Ausserdem ermöglichen die Metadaten eine flexiblere Verwaltung und Kategorisierung der Daten.

Object Storage ist auch sehr robust und zuverlässig. Viele Systeme replizieren Objekte auf mehrere Server oder sogar Standorte, um Datenverluste zu verhindern und eine hohe Verfügbarkeit zu gewährleisten. Dies macht Object Storage ideal für Cloud-Speicherlösungen und für Unternehmen, die große Mengen an Daten effizient speichern und verwalten müssen. Für unser kleines Tutorial hier lassen wir die Replikation auf weitere Server aber mal noch aus.

MinIO Object Storage

MinIO unterscheidet sich von anderen Object Storage-Lösungen durch seine Einfachheit und Leistungsfähigkeit. Es ermöglicht Benutzern, große Mengen unstrukturierter Daten – wie Fotos, Videos und Backups – effizient zu speichern und zu verwalten. Minio ist auch bekannt für seine hohe Leistung und Zuverlässigkeit, was es zu einer hervorragenden Wahl für Unternehmen jeder Größe macht.

Einer der Hauptvorteile von Minio ist seine Benutzerfreundlichkeit und die S3 Kompatibilität. Mit einer übersichtlichen, webbasierten Benutzeroberfläche ermöglicht es auch Nicht-Experten, die Plattform effektiv zu nutzen. Zudem ist Minio hochgradig skalierbar, was bedeutet, dass es mit dem Wachstum Ihres Unternehmens mühelos mithalten kann. Die Sicherheit ist ein weiterer wichtiger Aspekt von Minio. Durch Features wie Verschlüsselung und robuste Zugriffskontrollen können Unternehmen sicher sein, dass ihre Daten sicher aufbewahrt werden.

Die Installation auf Ubuntu 22

Wir gehen mal von einem frisch Installierten Ubuntu-System aus, dem etwas Speicherplatz zugeordnet ist und spielen als erstes mal die neuste Updates auf:

sudo apt update
sudo apt upgrade

Anschliessend laden wir uns das MinIO-Deb-File herunter. Dies geschieht ganz einfach via wget.

wget https://dl.min.io/server/minio/release/linux-amd64/minio_20231209181751.0.0_amd64.deb

Jetzt können wir MinIO mittels dpkg installieren, das sollte relativ flott erledigt sein

sudo dpkg -i minio_20231209181751.0.0_amd64.deb

Anschliessend benötigen wir aber noch einen minIO-User und eine zugehörige Gruppe, welche mit folgendem Befehl erstellt wird:

sudo groupadd -r minio-user
sudo useradd -M -r -g minio-user minio-user -s /sbin/nologin

Nun kommen wir schon zum Erstellen eines Verzeichnisses wo die Daten zu liegen kommen sollen, selbstverständlich mit dem korrekten Besitzer

sudo mkdir /usr/local/share/minio
sudo chown minio-user:minio-user /usr/local/share/minio

Mittels einer kleinen Konfigurationsdatei in /etc/minio können wir die Umgebungsvariablen für Minio festlegen. Also Datei erstellen und unten stehenden Content reinkopieren. Achtung, nicht vergessen deine Server-IP oder Domain einzutragen.

sudo mkdir /etc/minio
sudo chown minio-user:minio-user /etc/minio
sudo nano /etc/default/minio
MINIO_ACCESS_KEY="minio"
MINIO_VOLUMES="/usr/local/share/minio/"
MINIO_OPTS="-C /etc/minio --address "Deine Server-IP":9000"
MINIO_SECRET_KEY="miniostorage"

Und schon gehts los:

sudo systemctl start minio

Eigentlich schon fertig. Wer den Server produktiv einsetzt oder etwas mehr SIcherheit möchte kann den Object Storage auch noch über Lets Encrypt absichern.

Fazit

Zusammenfassend ist Minio eine ausgezeichnete Wahl für Unternehmen, die nach einer zuverlässigen, sicheren und benutzerfreundlichen Object Storage-Lösung suchen. Mit seiner starken Leistung, Skalierbarkeit und Kompatibilität mit bestehenden APIs ist Minio ein Game-Changer in der Welt der Datenspeicherung und -verwaltung. Auch die Installation ist recht einfach und im nu erledigt.

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